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07.07.2025Elke Jauk-Offner

Danke, liebe Angst!

Ängstliche Eltern, ängstliche Kinder?
Kids-Doc Vitor Gatinho, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und erfolgreicher Influencer, über das Spannungsfeld von Sorge und Zutrauen, das Entzaubern von Mythen und Entschuldigungen ohne Aber.


Mit dem Baby kommt zugleich die Sorgenmacherei auf die Welt, so scheint es. Wie viel davon ist denn für Eltern normal?
Vitor Gatinho: Das ist natürlich sehr individuell. Wenn ich Mutter oder Vater werde, muss ich erst in diese Rolle hineinwachsen und lerne parallel zum Kind. Weil vieles noch nicht vertraut ist, kann das gerade am Anfang Sorgen und Ängste fördern. Im Laufe der Zeit wird man gelassener – aber diese Anfangssorge, die gehört einfach dazu. Sie sollte nur nicht zu dominant sein.


Wo kommen die Ängste her und wie begegnet man ihnen?
Vitor Gatinho: Jeder Elternteil bringt da einen anderen Rucksack mit. Natürlich haben uns unsere Erfahrungen und unsere Erziehung geprägt. Wenn ich aber schon in meiner Erwartungshaltung, wie mit meinem Kind alles laufen wird, möglichst entspannt und zuversichtlich bin, hilft das sehr. Als Mutter oder Vater muss man erkennen, dass viele Wege nach Rom führen können. Man muss verinnerlichte Glaubenssätze auch manchmal über Bord werfen.


Geht es da allen gleich?
Vitor Gatinho: Manche Menschen sind von Natur aus ein bisschen vorsichtiger. Männer und Frauen, die später Eltern geworden sind, neigen tendenziell dazu. Das hat Gründe: Sie haben schon viele Erfahrungen in ihrem Leben gemacht, positive wie negative. Die Sorglosigkeit nimmt im Laufe der Jahre einfach ab. Das merke ich auch an mir.


Wie geht man mit Zurufen von außen um?
Vitor Gatinho: Das ist gar nicht so einfach, denn jeder und jede hat irgendeinen Rat oder weiß etwas besser. Wenn man darüber hinaus im Internet nach einer Sache googelt, hat man schnell zehn Pro- und zehn Gegenargumente gesammelt. Die Frage ist: Wem glaubt man jetzt? Das kann schnell überfordern. Viele können gerade im Internet und speziell auf Social Media gute nicht mehr von schlechten Quellen unterscheiden, da fehlt oft die Medienkompetenz. Die gesammelten Informationen können Ängste fördern. Es gilt zu bedenken: Irgendein TikTok-Video von jemandem, der gar kein Experte ist, kann keine gesicherte Quelle sein.


Wie findet man in diesem Dschungel einen guten Weg?
Vitor Gatinho: Man sollte sich zwei, maximal drei gute Quellen aussuchen, bei denen man regelmäßig Nachschau halten kann – von Ärzten beispielsweise oder von öffentlichen Stellen, also wirklich fundiertes Wissen. Es macht keinen Sinn, wie ein Eichhörnchen von einer Quelle zur anderen zu hüpfen, denn der Algorithmus füttert mich dann auch entsprechend damit. Es braucht Quellen in der realen Welt wie den persönlichen Kinderarzt, dem man vertraut und der immer up to date ist. Man kennt das ja: Wenn man Kopfschmerzen googelt, kann man den Sarg eigentlich gleich mitbestellen. Das ist die Krux an der Sache.

Wie übertragen sich denn Sorgen und Ängste überhaupt auf Kinder?
Vitor Gatinho: Kinder lernen am Modell. Wenn man in einem sehr ängstlichen Haushalt groß wird, kann sich das natürlich auf das Kind übertragen. Es traut sich dann bestimmte Dinge nicht zu beziehungsweise bekommt diese gar nicht erlaubt – auf einen Baum höher hinaufzuklettern beispielsweise. Wenn man als Elternteil seine Ängste kennt und diese Zurückhaltung für sein Kind nicht möchte, muss man an sich selbst arbeiten. Bestimmte Aktivitäten können aber auch der andere Elternteil oder die Großeltern übernehmen.


Wenn Kinder selbst kommunizieren, dass sie Angst haben – wie geht man damit um?
Vitor Gatinho: Das kommt auf das Alter an. Es gibt natürliche Ängste, die entwicklungsbedingt vollkommen normal sind. Dazu gehört das Fremdeln rund um den ersten Geburtstag, im Alter von drei, vier Jahren tauchen in der magischen Phase Monster unter dem Bett auf. Selbst mutige Kinder erleben das. Wichtig ist, den Nachwuchs da gut zu begleiten, damit er sicher aus der Angst kommt. Das Kleinkind muss nicht auf den Arm von jemand anderem, wenn es nicht mag. Mit größeren Kindern kann man besprechen, was man aus ihrer Sicht gegen die Angst, eben zum Beispiel vor Monstern unter dem Bett, machen kann. Wir wollen Kinder oft belehren, nehmen ihnen aber so die Möglichkeit, eigene Lösungsstrategien zu entwickeln und Selbstwirksamkeit zu erleben.


Und im Schulalter?
Vitor Gatinho: Zuallererst gilt: Alle Gefühle sind in Ordnung. Gerade von Wut, Trauer oder Angst wird aber gerne schnell abgelenkt. Angst ist ein gutes Gefühl. Es ist eine Warnung: Vorsicht, jetzt könnte es heikel werden. Man sollte vielleicht doch noch ein bisschen mehr für einen Test lernen, damit man sich sicherer fühlt. Angst ist ein Freund, der einem sagt: „Schau noch mal genau hin.“ Natürlich kann Angst aber auch lähmen und Blackouts verursachen, etwa in Prüfungssituationen. Wenn die Angst überhand nimmt, sollte man sich psychotherapeutisch begleiten lassen.


Wie kann man Mut und Vertrauen grundsätzlich fördern und stärken?
Vitor Gatinho: Das gelingt am besten, wenn man dem Kind etwas zutraut, es erst einmal machen lässt und nicht ständig korrigierend eingreift. Kinder müssen eigene Erfahrungen machen dürfen und lernen daraus. Dadurch entwickeln sie Zuversicht, dass etwas klappen wird – sollte das nicht der Fall sein, sind immer noch Mama und Papa da. Eltern sind das Backup, der sichere Hafen. Wenn ein Kind Entscheidungen auch alleine treffen darf, erfährt es Selbstwirksamkeit. Das ist ein wichtiger Grundbaustein für das Selbstbewusstsein.

Mythen adieu!

Für Kopfzerbrechen sorgen immer wieder Mythen, die sich hartnäckig halten – welche gilt es da vor allem zu entlarven?
Vitor Gatinho: Sobald man ein Baby hat, hat jeder eine Meinung. Was, es schläft noch nicht durch? Es trägt noch Windeln? Das ist alles ein Riesenthema und verunsichert gerade am Anfang. Kinder müssen in der Gesellschaft funktionieren. Einer meiner Lieblingsmythen ist: Man darf Babys nicht zu sehr verwöhnen. Da wird Eltern geradezu Angst gemacht. Wenn ich mit meinem Partner einen höchst liebevollen Umgang pflege, würde das niemand als übertrieben beanstanden. Da gilt es als harmonisch, bei Kindern wird einem aber ein schlechtes Gewissen gemacht. Das ist ja verrückt.


Wie kann man sich dagegen wappnen?
Vitor Gatinho: Viele Paare machen sich, bevor sie Eltern werden, über alles Mögliche Gedanken – den besten Kinderwagen, den sichersten Autositz, den richtigen Kinderarzt. Man will natürlich nur das Beste. Aber viel zu selten unterhält man sich darüber, was einem in der Begleitung und Erziehung wichtig ist. Soll das Kind im Familienbett oder daneben oder in einem eigenen Bett schlafen? Wie sehen die eigenen Glaubenssätze und jene des Partners aus? Diese Fragen sollte man sich stellen. Wenn man sich frühzeitig gut darüber ausgetauscht hat und entschieden hat, wie man Dinge handhaben will, kann man sich klar abgrenzen – auch gegenüber Eltern und Schwiegereltern. In dem Moment, wo das Kind da ist, sind wir mit der Situation oft überfordert. Das ist vollkommen normal. Das Gehirn ist nicht aufnahmefähig, da kann man nichts Neues umsetzen.


In der Theorie lässt sich vieles gut nachvollziehen, in der Praxis ist es aber nicht immer so leicht umsetzen. Wie geht es dir selbst damit?
Vitor Gatinho: Ich kann das gar nicht umsetzen. (Lacht.) Also nicht alles. Ich komme auch an meine Grenzen. Wenn ich im Alltag funktionieren muss, passiert es mir auch, dass ich laut werde und herumschreie, weil mein Kooperationsrucksack leer ist. Wichtig ist, dass man dann selbst reflektiert und erkennt, dass es nicht in Ordnung war – und dem Kind erklärt, warum das passiert ist. Wenn man einen Fehler gemacht hat, hat eine aufrichtige Entschuldigung viel Bedeutung. Aber nicht so: „Entschuldige, dass ich vorher so laut war, aber du hast natürlich wieder einmal …“. Es muss eine Entschuldigung ohne Aber sein, sonst ist sie nichts wert.

Elke Jauk-Offner
Angebot Seepferdchen-Wochen 5 bis 7 Nächte 01.11.2025 - 12.12.2025

Unbeschwert Schwimmen lernen im Urlaub! Wir haben das passende Angebot, denn Schwimmen lernen ist wichtig und Vertrauenssache.
Unsere vier erfahrenen SchwimmtrainerInnen Daniela, Marina, Janina und Christian sowie eine kleine Gruppengröße von nur maximal fünf Teilnehmern, ermöglichen eurem Kind ein ganz individuelles Lerntempo. Je nach Erbringung der Anforderungen, dürfen wir den Kindern im Anschluss an den Kurs das Schwimmabzeichen (Frosch oder Seepferdchen) übergeben. Jetzt, da es aktuell nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten gibt, bereits im Vorschul- oder Grundschulalter schwimmen zu lernen, ist dies die ideale Gelegenheit, Euer Kind “wassersicher” zu machen.
Seit Jahresbeginn haben bei uns übrigens mehr als 200 Vorschulkinder das Schwimmen gelernt, davon haben sage und schreibe 95% das “Seepferdchen” geschafft!

Details

  • Kleinkind- und Babyschwimmkurse möglich
  • Kurszeiten: Montag bis Freitag ab 09:00 Uhr
  • 5 Unterrichtsstunden à 45 Minuten | à 30 Minuten
  • Schwimmhilfe während des Kurses
  • Ohne Eltern
  • Urkunde & Medaille
  • Möglichkeit für Seepferdchen Abnahme

Wählt aus den folgenden beiden Gruppenkursen aus und meldet Euer Kind vor Anreise an, um eine sorgfältige Planung zu gewährleisten:

– Baby- und Kleinkinderschwimmkurs bis 3 Jahre, Paketpreis € 72,00:
– Kinderschwimmkurs ab 4 Jahre, Paketpreis € 100,00:

– Privat-Schwimmkurse sind auf Anfrage und nach Verfügbarkeit ebenfalls buchbar (€ 68,00 pro Unterrichtseinheit mit 30 Minuten).

Preis ab € 1.880,-

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